Ehe.deRatgeberEhekrise & BeratungPaartherapie / Eheberatung

Paartherapie und Eheberatung

Zunächst einmal lässt sich sagen, dass die Begriffe Eheberatung, Paarberatung und Paartherapie meist das gleiche bedeuten. Die meisten Therapeuten nennen ihre Angebote Paartherapie, denn das Wort Eheberatung vermittelt den Eindruck, dass Paare für eine Hilfestellung verheiratet sein müssen. Natürlich können sich auch Paare ohne Trauschein Hilfe holen. Zudem bevorzugen die meisten Anbieter den Begriff Therapie statt Beratung. Denn das Wort Beratung vermittelt den Eindruck, dass der Berater dem Paar nur einige gute Ratschläge mit auf den Weg geben muss, um ihrer Beziehung wieder auf die Sprünge zu helfen. Dabei geht die Paartherapie viel tiefer. Sie ist kein bloßes Geben von Ratschlägen, sondern eine psychologische, therapeutische Unterstützung bei der Aufarbeitung von Problemen. Außerdem soll sie helfen, sich auf die ursprünglichen Gefühle füreinander zu besinnen und auf die Gründe, wieso das Paar diese Beziehung eingegangen ist. Der Begriff Paartherapie ist laut Fachleuten also die treffendste Bezeichnung für eine Aufarbeitung der Beziehung oder Ehe bei einem Therapeuten. Eine Eheberatung / Paartherapie gibt es aber etwa auch bei einem Seelsorger.

Das Wichtigste zum Thema "Paartherapie / Eheberatung" für Sie:

  • Paartherapeuten – egal ob Psychologen oder Psychotherapeuten – arbeiten gemeinsam mit beiden Partnern.
  • Die Kirche bietet ebenfalls eine Eheberatung / Paartherapie /Paarberatung an. Speziell ausgebildete Seelsorger bieten Lebensberatung. Sie helfen bei Ängsten und Belastungen sowie Beziehungsproblemen und Ehekrisen.
  • Wenn die Familie nicht mehr funktioniert, dann kann eine Familienberatung helfen.
  • Eine Sexualtherapie kann vor allen Dingen helfen, wenn einer der Partner an Lustlosigkeit oder einer krankheitsbedingten sexuellen Störung leidet.
  • Wenn eine Paarberatung nicht mehr helfen kann, unterstützt die Trennungsberatung.

Paartherapie bei einem Psychologen oder speziell ausgebildeten Paartherapeuten

Viele Menschen suchen sich einen speziellen Paarberater oder einen Psychologen oder Psychotherapeuten, der auf die Paartherapie oder Eheberatung spezialisiert ist. So viele Paartherapeuten, wie es gibt, so viele verschiedene Beratungsansätze und Theorien gibt es auch. Grundlegend lässt sich aber sagen, dass Paartherapeuten – egal ob Psychologen oder Psychotherapeuten – gemeinsam mit beiden Partnern arbeiten. Dabei geht es vor allen Dingen in den meisten krisengeschüttelten Beziehungen darum, die Kommunikation zwischen den Partnern wieder zu verbessern. Es geht aber auch darum, die eigenen Wünsche wieder zu entdecken und innerhalb der Beziehung umzusetzen, gleichzeitig dem Partner aber auch Raum für dessen Entfaltung zu lassen. Außerdem lernen die Ehepartner oder Lebensgefährten, sich in den jeweils anderen Partner hineinzuversetzen und dessen Sicht der Dinge zu verstehen. Eine Paartherapie / Eheberatung kann zudem auch helfen, wenn das Vertrauen zu dem Partner, etwa nach einem Seitensprung, zerrüttet ist.

Eheberatung / Paartherapie bei einem Seelsorger

Auch die Kirche bietet eine Eheberatung / Paartherapie an. Speziell ausgebildete Seelsorger bieten Lebensberatung. Sie helfen bei Ängsten und Belastungen und auch bei Beziehungsproblemen. Meist basieren die Angebote auf biblischen Grundlagen, sind jedoch auch für Menschen anderer Religionen zugänglich. Christliche Lebensberatung oder Paarberatung bedeutet meist, dass die Seelsorger ein christliches Menschenbild haben und vertreten und dementsprechend mit den Menschen arbeiten, die Hilfe bei ihnen suchen.

Seelsorger arbeiten unterschiedlich. Aber auch sie versuchen zumeist, die Kommunikation eines Paares wiederzubeleben und in Krisen zu intervenieren. Sie helfen dabei, die Beziehung zu stärken, indem die Gemeinsamkeiten gesucht und gefestigt werden. Darauf lässt sich die Beziehung stabil wieder errichten.

Familienberatung

Manchmal geht in der kompletten Familie etwas schief. Die Kinder machen Probleme, die Beziehung der Eltern leidet darunter. Es herrscht nur noch Streit in der gesamten Familie oder alle Mitglieder leben irgendwie nebeneinander her. Niemand ist glücklich. Niemand fühlt sich wohl in der Familie, die eigentlich ein sicherer Hafen sein und ein Gefühl von Geborgenheit, Schutz und Zugehörigkeit bieten sollte.

Wenn die Familie nicht mehr funktioniert, dann kann eine Familienberatung helfen. Bei einer solchen Beratung steht die gesamte Familie mit all ihren Mitgliedern im Mittelpunkt. Es geht um das soziale Gefüge innerhalb der Familie und um die Beziehungen der einzelnen Familienmitglieder zueinander. Die Beziehungen der einzelnen Personen zueinander sollen durch die Hilfe eines Therapeuten verbessert werden. Das funktioniert ähnlich wie bei der Paartherapie oder Eheberatung: Es geht vor allen Dingen darum, dass alle Mitglieder der Familie lernen, miteinander zu reden und sich gegenseitig besser zu verstehen. Sie lernen Empathie, Verständnis für die Position und die Gefühle der anderen. Dabei werden die Therapeuten nicht zu Akteuren. Vielmehr versuchen sie, den einzelnen Familienmitgliedern Tipps und Anregungen zu geben, sowie Denkanstöße. So sollen die Eltern und Kinder selbst lernen, wie sie Probleme lösen können, wie sie miteinander umgehen sollen und wie sie künftige Konflikte vermeiden können. Es geht in der Familienberatung aber auch darum, Strukturen in die Familie zu bringen und zu zeigen, wie eine Familie funktionieren kann, wer welche Position inne hat und wo die Grenzen der einzelnen Familienmitglieder liegen - egal ob Grenzen, die Eltern einzuhalten haben oder Grenzen, die Kinder einzuhalten haben. Denn jeder innerhalb der Familie hat seine eigenen Rechte und Pflichten, abhängig vom Status innerhalb des familiären Gefüges.

In Deutschland gibt es Erziehungsberatungsstellen, die eine Familienberatung anbieten. Diese Hilfestellung können aber auch Psychologen und Psychotherapeuten geben.

Sexualberatung

Am Anfang loderte noch die Leidenschaft: Die Partner verbrachten den größten Teil des Tages gemeinsam im Bett. Doch irgendwann ist die Leidenschaft abgeflaut, die sexuelle Beziehung zueinander ist nicht mehr befriedigend oder vielleicht auch gar nicht mehr vorhanden. Dass der Sex im Laufe der Zeit weniger wird, ist normal. Manche Paare haben jedoch sehr wenig bis gar keinen Sex mehr. Manchmal kann das auch an Krankheiten eines Partners liegen. Dennoch kann es frustrierend sein, wenn die schönste Nebensache der Welt nicht mehr stattfindet oder nur noch sehr selten.

Eine Sexualtherapie kann vor allen Dingen helfen, wenn einer der Partner an Lustlosigkeit oder sogar einer krankheitsbedingten sexuellen Störung leidet. Die Ursachen sind vielfältig: Sie können in Beziehungsproblemen begründet sein, aber auch in frühkindlichen Traumata, in verletzenden Erfahrungen, in psychischen Störungen oder in körperlichen Erkrankungen oder Behinderungen. Der ausgebildete Sexualtherapeut hilft, die Ursachen zu finden und aufzuarbeiten, damit das Paar auch wieder gemeinsam Lust an der leidenschaftlichen Seite einer Beziehung findet.

Trennungsberatung

Manchmal hilft auch eine Paartherapie oder Eheberatung nichts mehr: Die Beziehung oder Ehe ist am Ende, die Konflikte nehmen überhand und die Fronten sind verhärtet. Und irgendwie ist die Liebe auch abhanden gekommen. Vielleicht passen beide Partner nach Jahren auch nicht mehr zusammen, weil sie zu lange nebeneinander her gelebt und sich in verschiedene Richtungen entwickelt haben. Dann kann selbst der Paarberater manchmal nur noch helfen, auf eine saubere, geordnete Trennung hinzuarbeiten. Aber auch dabei kann eine Paartherapie, Eheberatung oder Paarberatung durchaus hilfreich und sinnvoll sein. Denn meist gehen mit einer Trennung viele verletzte Gefühle, Verbitterung, Wut und Trauer einher. Ein Therapeut kann, auch in Einzelsitzungen, helfen, diese Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten. Das kann helfen, einen Rosenkrieg zu vermeiden und eine Trennung geordnet und fair anzugehen. Besonders wichtig ist dies, wenn das Paar Kinder hat. Da kann ein Therapeut helfen und moderieren, wenn Regelungen für Umgangszeiten, Sorgerecht und Unterhalt getroffen werden.

Autor:  iurFRIEND-Redaktion

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