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Wenn das Thema Hausarbeit nicht geklärt wird, kann die Liebe schnell ihr Verfallsdatum erreichen. (Bildquelle: © borzaya - Fotolia.com)

Wenn die Liebe im Hausmüll landet

 
 

Liebeskiller sind überall. Sie hausen unter dem Fußboden, sie lauern uns im Bad auf und sie grinsen uns selbstgefällig vom Küchentisch an. Die Rede ist von den lästigen Pflichten und Aufgaben des Alltags. Wenn erst einmal der Streit um Putzlappen und schmutziges Geschirr voll entbrannt ist, haben heiße Liebesnächte und Candle-Light Dinner einen schweren Stand. Trotzdem kommt niemand um die weniger angenehmen Seiten der Ehe herum. Wer nicht gerade das Glück hat, sich eine Haushaltshilfe leisten zu können, wird früher oder später eine gemeinsame Regelung für die tägliche „Drecksarbeit“ finden müssen.

Alleingänge sind von Gestern

Früher war es - zumindest aus männlicher Sicht - noch einfach. Die Frau war allein für den Haushalt verantwortlich, während der Mann sich ums Geldverdienen kümmerte und nach der Arbeit oft bestenfalls noch beim Staubsaugen die Füße heben musste. Mit diesen ungleichen Verhältnissen ist es heute glücklicherweise vorbei. Heutzutage ist es für beide Partner möglich und oft auch notwendig zu arbeiten. Und schon allein aus Zeitgründen ist ein Haushalt für einen Vollzeittätigen nur schwer zu stemmen. Warum auch, wenn man sich doch schließlich dazu entschlossen hat, als Paar zu leben. Immerhin hat ja auch jeder noch seine eigenen Hobbys und Interessen, die bedient werden wollen.

Wenn ein Partner dagegen nicht oder nur halbtags berufstätig ist, trägt er ohnehin oft die Hauptlast des Haushalts. Wer aber seinen Mann oder seine Frau mit der Hausarbeit ständig im Regen stehen lässt, provoziert damit womöglich auf lange Sicht die Scheidung oder sorgt zumindest für einen frustrierten und enttäuschten Ehepartner, an dem er nicht viel Freude haben wird. Umgekehrt sollte man selbst sich natürlich auch nicht ausnutzen lassen, egal wie groß die Liebe sein mag.

Aus diesen Gründen macht es Sinn sich schon früh Gedanken über die häusliche Arbeitsteilung zu machen und sie nicht erst zu erkämpfen, wenn sich die Probleme sowieso schon häufen. Dabei kann jeder seine Stärken und Schwächen berücksichtigten. Der eine schwingt am besten den Staubsauger, der Zweite den Staubwedel und einem Dritten liegen Kochen und Spülen im Blut. Meistens kann man sich auf irgendeine Art in der Hausarbeit ergänzen. Und schon wer es versucht – zwei linke Hände hin oder her – erweist seinem Partner damit Respekt.

Haushaltsturbo Kinder

Schwierig wird es dann, wenn Kinder unterwegs sind. Denn dann wird nicht nur das ohnehin schon knappe Zeitkonto unterm Strich noch mehr gestutzt, wenn Erziehung und Betreuung des Kleinen in den Vordergrund rücken. Zusätzlich wächst auch der Arbeitsaufwand. Es werden mehr Einkäufe nötig, mehr Wäsche fällt an und sauber machen muss man ohnehin mehr. Spätestens dann sollte man sich darüber im Klaren sein, wie man all diese Anforderungen unter einen Hut kriegt, ohne dadurch die Liebe zueinander zu gefährden. In diesem und auch in anderen Fällen kann es sinnvoll sein einen Haushaltsplan aufzustellen. So hat man verbindliche Absprachen, auf die man sich gegenüber seinem Partner berufen kann und die auch in Stresszeiten einen Orientierungspunkt darstellen können.

Interessanterweise hat eine Studie des norwegischen Instituts Nova zwar sogar herausgefunden, dass die Scheidungsrate bei geteilter Hausarbeit höher ist. Aber das liegt wohl eher daran, dass solche Paare nicht traditionell organisiert sind und sich deswegen einfacher trennen, wenn sie unglücklich sind. In einer modernen Partnerschaft kommt man mit einer „Der andere macht das schon“- Einstellung eher nicht besonders weit.