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So schön das Singleleben ist - Alleinleben kann teuer werden. (© ioannis kounadeas - Fotolia)

Statistik: Mehr Geldsorgen ohne Partner

 
 

Das Leben ohne Partner scheint vor allem finanziell riskanter und unsicherer zu sein. Diesen Eindruck kann man gewinnen, wenn man die Zahlen der neuen Überschuldungsstatistik 2012 des Statistischen Bundesamtes betrachtet. Demnach sind vor allem alleinerziehende Frauen und allein lebende Männer von problematischer Verschuldung betroffen.

Für die Statistik wurden Angaben von 238 der insgesamt 1000 Schuldnerberatungsstellen ausgewertet. Es geht dabei also um Menschen, die nicht nur einfach verschuldet sind, sondern für die ihre Schulden ein so großes Problem darstellen, dass sie deswegen Hilfe in Anspruch nehmen.

Der Partner als Schuldenbremse?

Und das sind vor allem alleinerziehende Frauen. Zwar gehörten „nur“ 14% der Kunden der Schuldnerberatungsstellen zu dieser Bevölkerungsgruppe, aber dafür ist dieser Anteil doppelt so hoch wie der Anteil der alleinerziehenden Mütter an der Gesamtbevölkerung. Doch auch allein lebende Männer waren überproportional oft in finanziellen Schwierigkeiten. 28% der betreuten Personen, also mehr als jeder Vierte zählte zu dieser Personengruppe.

Auffallend wenige Geldprobleme hatten dagegen Paare ohne Kinder. Sie stellten nur 16% der Schuldner, obwohl ihr Anteil an der Bevölkerung ungefähr doppelt so hoch ist.

Der wichtigste Grund für das Abrutschen in die Überschuldung war Arbeitslosigkeit. 26% der Beratenen gerieten durch den Verlust des Arbeitsplatzes in ihre unangenehme Lage. Doch wie die anderen Ergebnisse schon vermuten lassen, spielt auch der Verlust des Partners eine wichtige Rolle. Immerhin 14% hatten ihre Verschuldung einer Trennung, ihrer Scheidung oder dem Tod ihres Partners zu verdanken. 13% verschuldeten sich durch eine Krankheit, eine Sucht oder einen Unfall. Bei 12% lag der Auslöser in einer unwirtschaftlichen Haushaltsführung und für 8% begann ihre finanzielle Not mit einer gescheiterten Selbstständigkeit.

Hohe Telefonrechnungen

Meistens gingen Menschen mit hohen Schuldenbeträgen zu einer Beratung. Der durchschnittliche Schuldenbetrag lag bei fast 34000 EUR. Doch auch geringere Beträge können anscheinend Probleme bereiten. 10% der Beratenen hatte nur Schulden von gut 2100 EUR und die Hälfte der Beratenen war mit weniger als 14300 EUR verschuldet.

Die meisten Befragten (55%) waren bei Kreditinstituten verschuldet. Auch Inkassobüros (11%) und öffentliche Gläubiger (10%) spielten eine große Rolle. Junge Menschen häuften auffallend hohe Schulden gegenüber Telefongesellschaften an. Unter 25-jährige Schuldner hatten im Schnitt über 1400 EUR Schulden gegenüber diesen Gläubigern, was 19% ihrer Gesamtschuld darstellte. Gerechnet auf die Gesamtgruppe der Schuldner waren es dagegen nur 3%.

Quelle: Statistisches Bundesamt