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Schon seit uralten Zeiten wird die Liebe vergöttert. (Bild: © Added Life Value® AG)

Göttliche Liebe – Die Liebesgötter vergangener Zeiten

 
 

In der Antike war der Glaube an eine Vielzahl von Göttern unter vielen Völkern verbreitet. Neben Göttern für den Krieg, den Tod und Naturphänomene wie Stürme oder Blitze, gab es natürlich auch Verkörperungen der schönsten Sache auf Erden: der Liebe. Wir haben einen kleinen Streifzug durch die antike Welt der Liebesgötter und Göttinnen für Sie gewagt.

Aphrodite

Aphrodite ist wohl eine der bekanntesten Vertreterinnen aus der Riege der antiken Liebesgottheiten. Bei ihr handelt es sich um die griechische Göttin der Liebe und der Begierde. Ein Beiname von ihr ist „die Schaumgeborene“. Was auf den ersten Blick sehr poetisch klingt, hat einen wenig appetitlichen Ursprung. So soll die Göttin aus dem Schaum des abgetrennten Genitals von Himmelsgott Uranos entstiegen und im Anschluss auf einer großen Meeresmuschel gereist sein. In anderen Quellen wird sie aber auch einfach als die Tochter von Zeus und der Titanin Dione bezeichnet. Aphrodite soll einen Zaubergürtel besessen haben, der Männer und Götter dazu brachte, sich in sie zu verlieben. Von derlei Macht machte sie auch Gebrauch, denn sie fand großen Gefallen daran, Chaos im Liebesleben der anderen Götter zu verursachen. Ihr Name stand auch Pate für das allseits bekannte Wort „Aphrodisiakum“, welches für erotisch anregende Substanzen und Gerüche Verwendung findet.

Venus

Nicht weniger bekannt als Aphrodite ist die römische Göttin Venus. Streng genommen taten die Römer im Fall von Venus aber genau das, was sie bei vielen anderen griechischen Göttern getan hatten: Sie kopierten sie, gaben ihnen andere Namen und machten sie so zu ihren eigenen Gottheiten. Dennoch war Venus etwas mehr als eine Aphrodite 2.0. Sie begann ihr mystisches Dasein nämlich als eine Garten- und Naturgöttin, die dafür verantwortlich war im Frühling alles erblühen zu lassen. Später verschmolz man sie mit Aphrodite zur römischen Göttin der Liebe, die unter anderem auch für Fruchtbarkeit, Sinnlichkeit, Vergnügen sowie Schönheit und Ästhetik stand. Venus verkörpert gleichermaßen die körperliche wie die emotionale (und auch spirituelle) Liebe. Die Sexualität galt Ihren Anhängern als heilig, da sie beide Formen der Liebe in sich vereinte. Aus diesem Grund wurden in den Tempeln der Venus auch sexuelle Praktiken gelehrt und praktiziert. Wie schon Aphrodite gilt sie als „schaumgeboren“, soll nach der Vereinigung von Himmel und Erde entstanden und auf einer großen Muschel unterwegs sein. Daher stammen auch ihre häufigen künstlerischen Darstellungen in einer Muschel. Venus gilt als Stammmutter des römischen Volkes. Auch Julius Caesar soll von ihr abstammen und benutzte eine bewaffnete Venus als Siegel. Auch heute lebt die Göttin noch in unserer Kultur weiter. Neben Werbung und Kunst greift auch die Umgangssprache ihren Namen gerne auf. Eines der berühmtesten Beispiele dürfe der „Venushügel“ sein. Ein Begriff für das weibliche Schambein.

Eros

Auch Eros ist uns heutzutage kein Unbekannter. Hat sich sein göttlicher Name doch im Begriff „Erotik“ verewigt. Passenderweise war Eros auch der griechische Gott der begehrlichen Liebe. Er soll einer der ersten griechischen Götter gewesen sein, der zusammen mit der Erdgöttin Gaia entstand. Allerdings hatte er im praktizierten Götterkult eher wenig Bedeutung. Umso beliebter war er schon zur damaligen Zeit in Kunst, Musik und Literatur. Nach einer anderen Lesart ist er der Sohn von Aphrodite und des Kriegsgottes Ares. Eros gilt als hübscher, schlauer und oft ungezogener Junge mit Flügeln. Er verschießt goldene Pfeile, die den Herzen, die sie treffen nicht nur die Liebe, sondern mitunter auch Schmerz und Taubheit bringen. Parallelen zum berühmten Liebeskummer sind hier nicht von der Hand zu weisen.

Amor

Wie schon Aphrodite, so hat auch Eros seine Entsprechung im römischen Götterhimmel. Wie sein griechisches Vorbild schießt auch Amor gerne mit Pfeilen um sich und verbreitet Liebe und Verliebtheit. Er ist aber der bekanntere der beiden Bogenschützen, was man schon an der Redensart „von Amors Pfeil getroffen“ ablesen kann. Seine Pfeile sind dabei unsichtbar und niemand kann ihnen widerstehen. Es gilt der Grundsatz „Amor vincit Omnia“: Amor bzw. die Liebe besiegt alles. Amor ist der Gott des „Sich Verliebens“ und wie Eros ein geflügelter, halbwüchsiger Knabe, der von Zeit zu Zeit von einem boshaften Schalk befallen wird. Er wird auch gerne als Cupido (Leidenschaft) bezeichnet. Neben der Darstellung mit Pfeil und Bogen taucht er in der antiken Kunst auch als geflügelter Jüngling mit einer Fackel in der Hand auf.

Freya

Freya ist eine Göttin aus dem alten Germanien. Sie ist die Tochter des Meeresgottes Njörd und der Riesin Skadi. Ihr Zuständigkeitsbereich ist die Liebe, aber auch der Frühling, die Fruchtbarkeit und die Magie und Zauberei. Darüber hinaus wurde sie auch als Kriegs- und Totengöttin verehrt. Was die Liebe anbetrifft, so war sie eher die Göttin der freien Liebe und des Handelns aus Liebe. Im Nebenjob war sie auch die Anführerin der Walküren. Dabei handelte es sich um ebenso schöne wie kämpferisch veranlagte Frauen, die in die Schlacht zogen, um diejenigen zu verteidigen, die sie liebten. Freya trug einen magischen Halsschmuck, die Brisiname. Dieser sah nicht nur schön aus, sondern konnte auch die Verbindung zwischen Göttern und Menschen - die Regenbogenbrücke - hervorbringen. Außerdem besaß sie ein Falkengewand, mit dem sie sich blitzschnell in die Lüfte erheben konnte.

Hathor

Hathor stammt aus dem alten Ägypten und ist ihres Zeichens die Göttin der Liebe und Freude. Aber auch Friede, Schönheit, Tanz, Kunst und Musik wurden mit ihr assoziiert. Sie wurde meistens als Frau mit Kuhhörnern und Sonnenscheibe dargestellt oder nur als Kuh mit Sonnenscheibe. Diese Darstellungen leiten sich aus dem Glauben ab, dass der Himmel eine Kuh und die Sterne ihre Milch seien. Hathor war die älteste ägyptische Göttin. Sie galt als Mutter des Universums und war die Gemahlin des Gottes Horus. Sie war auch dafür zuständig alles Weibliche in der Welt zu beschützen.  Ihre Priesterinnen wurden „Hathore“ genannt und waren oft Tänzerinnen, Sängerinnen oder Musikerinnen, später auch Prophetinnen.

Kamadeva

Auch im Hinduismus gibt es einen Gott der erotischen Liebe. Er heißt Kamadeva und ist Verkörperung von Verlangen und weltlichem Genuss, die auch unter dem Begriff Kama zusammengefasst werden. Kamadeva ist ein ewig schöner Jüngling, der ständig von einer sanften Brise umweht wird. Wie schon Eros und Amor verfügt er über einen Bogen. Sein Bogen besteht aber aus Zuckerrohr und hat eine Sehne aus einer Reihe summender Bienen. Damit schießt er Pfeile des Verlangens ab, die jeweils mit fünf Blüten geschmückt sind. Die Frau an seiner Seite ist Rati (die Leidenschaft) und sein Freund und Begleiter ist Vasanta (der Frühling). Vasanta sucht auch die passenden Pfeile für die „Opfer“ aus. Einem Pfeil des Liebesgottes kann kein Mensch oder Gott widerstehen.

Istar

Die Göttin Istar war im Grunde eine mesopotamische Planetengöttin und wurde unter anderem in Babylonien verehrt. Sie verkörperte erotisches Verlangen, stand aber auch für den Kampf. Mit diesen beiden Aspekten war sie für die beiden Quellen möglicher Unordnung zuständig: Sex und Krieg. In vielen Mythen setzt sich Istar mit Hilfe ihrer Sexualität dort durch, wo andere Götter scheiterten.