Gleichgeschlechtliche Partnerschaften: Du & Ich

 
 

Wenn der US-amerikanische Präsident Obama meint: „It's okay to marry a gay“, so hört sich das einfach an. Das Themenfeld von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ist jedoch komplexer.

Wie steht es eigentlich um die Partnerschaft von Lesben und Schwulen? Gleichgeschlechtliche Ehen sind gegenwärtig in zehn Staaten legal:

  • Niederlande (seit Dezember 2000)
  • Belgien (2003)
  • Spanien (2005)
  • Kanada (2005)
  • Südafrika (2006)
  • Norwegen (2008)
  • Schweden (2008)
  • Portugal (2012)
  • Island (2010)
  • Argentinien (2010)

In Deutschland ist die Partnerschaftliche Lebensgemeinschaft im „Gesetz über die Eingetragene Lebenspartnerschaft (Lebenspartnerschaftsgesetz - LPartG)“ geregelt. Die Lebenspartnerschaft wird umgangssprachlich auch „Homo-Ehe“ genannt. 

Laut Statistischen Bundesamt gaben im Jahr 2010 rund 63.000 gleichgeschlechtliche Paare an, in einem gemeinsamen Haushalt in einer Lebensgemeinschaft zusammenzuleben. Rund 23.000 dieser Paare (etwa 37%) hatten eine Lebenspartnerschaft geschlossen. 
Sie sind laut § 2 Partnerschaftliche Lebensgemeinschaft (Abschnitt 2) „einander zu Fürsorge und Unterstützung sowie zur gemeinsamen Lebensgestaltung verpflichtet. Sie tragen füreinander Verantwortung.“

Unterschiedliche Gesetze

Viele Länder erlauben gleichgeschlechtlichen Paaren sogenannte eingetragene Partnerschaften. Hiervon zu unterscheiden sind die unregistrierten Partnerschaften, so gesehen in Kroatien oder Kolumbien. Hierbei werden den Partnern gegenüber Einzelpersonen erweiterte Rechte, wie beispielsweise beim Unterhalts- oder Erbrecht eingeräumt. Da keine Registrierung erfolgt, muss ein Gericht unter Umständen ein eheähnliches Verhältnis der Partner feststellen.

Sehr modern in seinen rechtlichen Rahmenbedingungen zeigt sich Spanien: Homosexuelle Handlungen sind legal, das Schutzalter für Sexualverkehr liegt wie bei Heterosexuellen bei 13 Jahren. Im November 2006 erließ die Regierung ein Gesetz, wodurch Transsexuelle sich mit dem bevorzugten Geschlecht in öffentliche Dokumente eintragen lassen können, auch bevor sie sich operativen Eingriffen unterziehen. 
Im April 2005 wurde das Gesetz erlassen, das homosexuellen Paaren ab dem 1. Juni 2005 die Schließung der traditionellen Ehe erlaubt und ihnen alle Rechte heterosexueller Paare zusteht, wie auch die Adoption von Kindern.

Homophobie

Demgegenüber stehen Länder, wo sich homophobe Tendenzen bemerkbar machen, sei es in Form von Diskriminierung im Alltag oder von Mobbing in der Schule. Dies erschwert Lesben und Schwulen ihr alltägliches Leben, ja hindert sie mitunter sogar daran, die neuen rechtlichen Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen. In Honduras, Lettland und Uganda herrscht sogar ein direktes Verbot. Hier sind Homo-Ehen tabu.